StudiumBeruf und KarriereStudienwahl: Ich will Beamter werden!

Ich will Beamter werden!

Finanzamt, Behörde, Wetterdienst oder Auswärtiges Amt. Du willst den Staat als Arbeitgeber haben? Dann geht es Dir sicherlich um einen krisensicheren Arbeitsplatz. Die Arbeitsbedingungen bei einer Tätigkeit im Öffentlichen Dienst sind fest geregelt und familienfreundlich und am Ende des Monats bleibt mehr netto vom Bruttogehalt übrig als in vergleichbaren Berufen auf dem Arbeitsmarkt. Viele Dinge laufen ein bisschen anders als in der freien Wirtschaft.

Wer beim Staat arbeitet, hat mit dem Image von verstaubten Büros und Aktenbergen zu kämpfen. Vor allem bei jungen Menschen ist es oft diese Vorstellung, die als einengend empfunden wird und von einer weiteren Recherche - was Berufe in diesem Umfeld zu bieten haben - abhält.

Dabei gibt es im Öffentlichen Dienst eine große Bandbreite an Berufen, die alles andere als langweilig sind, auch wenn das Tätigkeitsgebiet oft verwaltungsorientiert ist. Wer bereits bei der Studienwahl so vorausblickend ist, dass er eine Tätigkeit im Öffentlichen Dienst anvisiert, kann seinen Einstieg systematisch planen – und sich über einen Arbeitsplatz mit sicheren Rahmenbedingungen freuen.

Das Beamtentum wird oft mit einer Tätigkeit im Öffentlichen Dienst gleichgesetzt. Beamtenstatus und Tätigkeitsfeld im Öffentlichen Dienst sind aber nicht absolut deckungsgleich.

Wo gibt es Beamte? Was ist das Besondere am Status des Beamten?

Beamter werden kann man, wenn man im Öffentlichen Dienst steht. Das heißt aber nicht, dass jeder, der im Öffentlichen Dienst arbeitet, auch ein Beamter ist. Aktuell ist gut ein Drittel der Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst (37 % laut Statistisches Bundesamt) verbeamtet. Daneben gibt es auch viele Tarifbeschäftigte/Angestellte von öffentlich-rechtlichen Körperschaften, für die die Verbeamtung nicht angedacht ist.

Die Verbeamtung ist in erster Linie für die Berufe in der Inneren Verwaltung des Staates vorgesehen. Hier erfolgt statt einem Arbeitsvertrag die Ernennung in ein Dienstverhältnis, das sich durch besondere Privilegien und Pflichten auszeichnet. Der Dienstherr hat eine Fürsorgepflicht, z. B. im Fall von Invalidität, bei Krankheit und im Ruhestand. Dafür ist der Beamte an die Treue zu seinem Arbeitgeber gebunden; Streiken ist nicht möglich.

Wer sind die Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst?

Zum öffentlichen Dienst gehören beispielsweise neben den Verwaltungen auch Schulen, Hochschulen, Wasserversorgungsbetriebe und staatliche Krankenhäuser. Und im weiteren Sinne gehören auch die Sozialversicherung (Bundesagentur für Arbeit, Deutsche Rentenversicherung, Krankenkassen, Berufsgenossenschaften) sowie die Tätigkeit in öffentlich-rechtlichen Sparkassen und bei der Bundesbank dazu.

Wie sieht es mit der Bezahlung aus?

Bezahlt wird nach Tarifverträgen und die unterschiedlichen Laufbahnen (hier wird vor allem der gehobene und der höhere Dienst besprochen) geben die Gehälter vor. Beamte gehalten eine Besoldung, da spielen die Tarifverträge keine Rolle. Unterschieden wird auch zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie den jeweiligen Arbeitsfeldern. Die Bezahlung ist mit in Hinblick auf vergleichbare Löhne auf dem freien Markt gut. Spitzengehälter, wie in der Privatwirtschaft auf hoher Managerebene anzutreffen, sind allerdings nicht zu erwarten.

Welche Varianten gibt es für einen Einstieg für Abiturienten?

Für viele seiner Positionen bildet der Staat selbst aus. Für Abiturienten besonders interessant, ist der gehobene nicht-technische Dienst. Entsprechende Hochschulen heißen: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung oder Fachhochschule des Bundes. Diese Suchbegriffe führen zu den Angeboten in den entsprechenden Bundesländern. Studiengänge finden in der Regel im dualen Modell statt. Das heißt Theorie und Praxis gehen hier Hand in Hand. Die Praxisphasen absolvieren Studierende je nach Studiengang in Finanzämtern, Auslandsvertretungen des Auswärtigen Amtes, in Sozialverwaltungen, bei der Rentenversicherung, in der Bundesagentur für Arbeit oder bei anderen in die Ausbildung involvierten Behörden. Wer Interesse hat, wendet sich am besten direkt an die Einstellungsbehörde. Die Bewerbung für die Studiengänge wird über die Praxispartner realisiert – so wie das im dualen Modell üblich ist.

Beamtenstudiengänge auf studieren.de >

  • Tipp: Ist das was für mich? Die Stadt Hamburg bietet einen Online-Test an, mit dem man prüfen kann, ob ein Job in der Inneren Verwaltung zu den eigenen Interessen passt:
    Self Assessment, Stadt Hamburg >

Wie kann man sich als Akademiker im Öffentlichen Dienst bewerben?

Wer kann sich bewerben und wo? Im öffentlichen Dienst wird ganz genau auf den Abschluss geblickt. Bachelor und Masterstudierende sind Zielgruppen für unterschiedliche Tätigkeiten bzw. Dienste. Wer sich für den gehobenen technischen Dienst interessiert – z. b. eine Tätigkeit bei der Feuerwehr - braucht mindestens einen Bachelorabschluss. Für den höheren Dienst (Höherer technischer Dienst und höherer nicht-technischer Dienst), das sind Führungsposition innerhalb der Dienstsparten, ist sogar ein Master oder ein entsprechender Universitätsabschluss gefordert.

Es gibt viele Inhalte, die im öffentlichen Dienst gefragt sind. Beispiele für Angestelltenverhältnisse im Öffentlichen Dienst sind:

  • Architekten in der Stadtplanung
  • Vermessungsingenieure in der Bauverwaltung
  • Ärzte in kommunalen Krankenhäusern oder Universitätsklinken
  • Sozialwissenschaftler im Jugendamt
  • Psychologen in der Schule
  • Juristen in der Verwaltung
  • Kunsthistoriker in den staatlichen Sammlungen
  • Betriebswirte, Informatiker, Ingenieure

Wie werde ich nun am besten Beamter?

Wer auf Nummer sicher gehen will, schlägt eine Beamtenlaufbahn in der Inneren Verwaltung ein. Nach einem ersten akademischen Abschluss kann es auch über einen "Quereinstieg" klappen, dass man verbeamtet wird, das ist aber weniger sicher, da bei weitem nicht für alle Tätigkeiten im Öffentlichen Dienst die Verbeamtung vorgesehen ist.

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